Conzis Cannelloni

Heute schicke ich mal ein komplett selbst erfundenes, aber dennoch sehr leckeres Rezept in die Welt hinaus: Conzis Cannelloni

Zutaten:

  • 500g Hackfleisch halb & halb (oder Neudeutsch: Schwein/Rind)
  • 2 große Zwiebeln
  • 2 Knoblauchzehen
  • 300g Cannelloni Nudeln (z.B. von Kattus)
  • 400g „Oro die Parma“ Tomaten stückig mit Basilikum
  • 500g passierte Tomaten
  • 200ml Schlagsahne
  • 1 Glas „Miracoli Tomate Kräuter“ Soße
  • 250g jungen Gouda am Stück oder „Fertigüberback“-Käse

Zubereitung:
Bevor man mit Kochen beginnt, sollte man sich Musik machen. Ich habe bei Cannelloni die Erfahrung gemacht, dass AC/DC oder die „Credence Clearwater Revival Band“ für den nötigen Schwung sorgt. Elektronische Musik sollte zwar auch möglich sein, ich hab’s aber noch nicht probiert. Bei Gelegenheit probiere ich mal Tormarcte oder KASAKA 😉 Ne Alternative wäre vielleicht noch Udo Lindenberg….

Die Zwiebeln häuten (da wärste auch selber drauf gekommen, oder?) und in kleine Würfelchen schneiden. Die Knoblauchzehen ebenfalls häuten und mit dem Messer plattdrücken. Anschließend klitzeklein schnippeln. Dann muss man die Knoblauchpresse nicht spülen. Zwiebeln und in eine bereits heiße Pfanne mit Öl geben und glasig braten. „Nu das Hack dabei“ und direkt mit Salz/Pfeffer/Oregano/Basilikum/KräuterDerProvence/Paprika/Chili würzen und auch das Knoblauch dazu geben. Unter ständigem Rühren durchbraten und grob abschmecken. Wenn gar und zufrieden, die „Tomaten stückig“, 4/5 der passierten Tomaten und die Sahne zugeben und das Ganze verrühren. Dabei darf die Platte ausgeschaltet werden. Sonst gibt’s ne tierische Sauerei. Wenn verührt, die Platte wieder einschalten und das Ganze kurz aufkochen und ein letztes Mal abschmecken*.

if getTaste("Soße") = "lecker" then
    TakePfanneFromPlatte;
endif;

Die Auflaufform (Ups?! Hatte ich nicht erwähnt, dass man ein braucht?) mit Öl (dünn) austreichen und die Cannelloni nach und nach mit einem Löffel mit Soße füllen und auf den Wohnzimmerschrank legen. Nein, natürlich nicht auf den Wohnzimmerschrank, sondern in die Form… Diese Aktion durchführen bis entweder die Form voll ist (dann kann man den Rest Soße mit dem Löffel verschlingen) oder keine Soße mehr da ist (in dem Fall sollte man hoffen, dass man die Form nicht zu groß gewählt hat). Den Abschluss bildet das Glas „Miracoli Tomate Kräuter“ sowie das verbliebene Fünftel „passierte Tomaten“*, welches oben auf den Nudeln verteilt wird. Eine letzte Cannelloni legt man nun oben drauf, damit (die nun folgende) Alufolie nicht festbackt. Das soll heißen, dass die Form mit Alufolie bedeckt/abgespannt wird.

Flux alles in den Ofen und nicht vorgeheizt 45 Minuten bei 180° mit Umluft backen. ES IST EGAL WAS AUF DEN CANNELLONI DRAUF STEHT – MACHEN SIE ES SO! Nach 45 Minuten wird die die Folie entfernt und der Käse auf den Nudeln verteilt. Der Endspurt dauert nun noch einmal 20 Minuten.

Ich empfehle dazu einen grünen Salat und wie immer Erdinger Weißbier. Heike hingegen empfiehlt (wie immer) einen Freixenet Mederano Tinto.

Guten Appetit 😉

Cannelloni

Folgende Email eines mir bekannten Bekannten erreichte mich vor einigen Tagen:

Sehr geehrte Software Firma,

wir haben heute am Betatest für o.g. Produkt teilgenommen und möchten Ihnen folgenden Bug-Report mit der Bitte um Behebung in der nächsten Version zukommen lassen:

1) Ressource Leak – CRITICAL
Es wurde festgestellt, daß 1/5 der „Tomaten stückig“ anscheinend allokiert, aber nicht wieder benutzt werden. Pro Instanz von „Conzis Cannelloni“ würden also 1/5 der Tomaten in der „virtual machine“ (AKA
Küche) verbleiben.

2) Ungefangene Ausnahme
wir bitten als allgemeine Sicherheitsvorkehrung folgendes zu ergänzen:

if getTaste("Soße") = "lecker" then
  TakePfanneFromPlatte;
endif;
catch (SchnautzeVerbranntException &e) {
   delete Löffel;
   Wasserglas g = Hahn.fillGlass();
   g.trinken();
}

Abgesehen davon: super lecker Herr Kollege, und endlich mal auch eine Menge wo ICH satt werde!!!

Darauf antwortete ich wie folgt:

Sehr geehrter Anwender,

das Wohl unsere Kunden liegt uns am Herzen! Selbstverständlich nehmen wir daher die an uns herangetragenen Wünsche und Anregungen zur Kenntnis uns setzten diese auch zum großen Teil um. Sie – die Kunden – machen unser Produkt zu dem, was es ist!

In Ihrem speziellen Fall müssen wir ihnen nach eingehender Analyse und Rücksprache mit den zuständigen Entwicklern leider mitteilen, dass Sie bisher der einzige Kunde sind, der das beschriebene Verhalten an uns meldet. Eine Überprüfung des Anwenderhandbuchs und ein Vergleich mit dem von Ihnen beschriebenen Problem 1) lässt auf einen Anwenderfehler schließen. Offensichtlich haben Sie nur 4/5 der „Tomaten stückig“ und 100% der „Tomaten passiert“ hinzugefügt. Korrekt wäre allerdings die umgekehrte Dosierung gewesen. Der Verbleib von 1/5 Tomate passiert in der Umverpackung schien uns bisher vertretbar. Wir haben nun der Dokumentation einen Hinweis hinzugefügt und raten dazu, das verbliebene Fünftel abschließend mit der Kräutersoße auf die Nudeln zu geben.

Unser Produkt ist sicherlich nichts für Laien – wir sind also davon ausgegangen, dass keine Sachunkundigen mit der Nutzung betraut werden und haben Selbstverständlichkeiten wie den von Ihnen in Punkt 2) beschriebenen Fall nicht dokumentiert. Wenn Sie mir den bildhaften Vergleich erlauben: Auf einem Rasenmäher steht auch kein Warnhinweis: „Nicht in das rotierende Messer greifen!“ – oder?

Wir hoffen dennoch, dass sie eine ungetrübte Cannelloni Experience hatten und verbleiben

mit freundlichen Grüßen
Ihr Antwortautomat